Der Stream begann nicht wie erwartet mit einem epischen LoL-Match, sondern mit einer Portion Nostalgie, als Noway sich auf das Re-Watching eines South Park-Videos vorbereitete. Nicht ohne vorher einen kleinen “Werbeblock” einzuschieben – denn, so die These, wenn er das Video jetzt ansieht, nimmt er den “potenziellen Zuschauern und Kommentaren und Interaktionen” den Wind aus den Segeln. Stattdessen vertagt er das gemeinsame Anschauen auf morgen und nutzt den Moment, um seine Zuschauer auf eine “extra” Folge oder ein Produkt aus dem South Park-Universum aufmerksam zu machen. Eine Rückblende in seine Jugend, in der er, wie er selbst sagt, “unfassbar großer South Park-Fan” war, rundete die ungewöhnliche Pre-Show ab.

Doch die wahre Achterbahnfahrt begann, als es auf den “Super Server” ging, Noways aktuelles LoL-Zuhause in China. Die erste Phase des Spiels war turbulent. Nach mehreren frühen Ganks musste Noway feststellen: “0/4 ist halt einfach sehr, sehr uncool.” Die Gegner ließen ihm kaum Luft zum Atmen, was er mit einer gewissen Portion “Copium” (seinem persönlichen Ventil) kommentierte. Die Kommentare, dass der Gegner einen “Free Win” habe und ihr “Draft so bad” sei, spiegelten die Frustration wider. Ironischerweise bezeichnete er den eigenen Draft als “wunderschön” – eine Phrase, die er im Verlauf des Streams noch öfter, und mit zunehmender Verzweiflung, wiederholen sollte.

Die Analyse der chinesischen Meta zeigte sich schnell: “Die sind halt mechanisch sehr, sehr gut.” Er betonte, dass die Spieler dort ein Level an Skill zeigen, das er auf EUW noch nie erlebt habe. Doch dieser Skill, so die Erkenntnis, ist oft roh und ungeordnet, da die Makro-Ebene auf diesem Server eine andere Herausforderung darstellt. Noways eigene, ehrliche Einschätzung seiner Leistung: “Ich bin halt Hardstuck. Wenn du 100 Games auf einer Elo spielst, ist das nicht nur Zufall. Dann bist du einfach nicht gut genug.” Diese selbstkritische Akzeptanz ist ein wiederkehrendes Thema, das er auch im Umgang mit seinen Teamkollegen zu schätzen gelernt hat.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten fand Noway, der sich im Spiel als Gangplank (GP) erwies, seinen Groove. Ein Akali-Kill war der erste Schritt, und dann kam der erste Triple Kill mit den berüchtigten Fässern. “Ah, der ist so schön!”, schwärmte er über seinen eigenen Play. Selbst eine missglückte Teleportation eines Teamkollegen (Rell) konnte ihn nicht aufhalten. Als die Gegner versuchten, ihre Akali in die Lanes zu bringen, zeigte sich Noways Frust: “Die habe ich noch nie gut auf Akali gesehen. Ich komme nicht zurecht mit den Trading Patterns von Akali.” Doch das änderte nichts am Ergebnis. Sein Team kämpfte sich zurück, und Noway brillierte mit einem weiteren Triple Kill. Die Gegner waren am Ende – ein Sieg war gesichert.

Die Belohnung für die nervenaufreibende Partie: Noway erreichte Grandmaster. Ein kleiner Triumph, der seine frühere Selbstanalyse von der “Hardstuck”-Elo relativierte. Das übergeordnete Ziel bleibt jedoch Challenger. Mit einem Blick auf die Zukunft verriet Noway Details zu seinem Halloween-Spezialstream, bei dem er ein Kostüm tragen wird.

Am Ende des Streams zog Noway ein Fazit, das seine Reise auf dem Super Server treffend zusammenfasst: “Seht ihr, was mein Problem auf diesem Server ist? Ich bin besser als die später im Game, aber im Early game fuckt’s Jungs. Das beschreibt perfekt mein Problem.” Doch anstatt zu verzweifeln, sieht er es als Chance: “Man muss halt einfach einsehen, hey, die sind einfach besser, und man muss halt gucken, hey, woran kann ich schrauben.” Die Reise geht weiter, mit neuen Zielen und der Erkenntnis, dass selbst die Besten immer noch etwas lernen können.