Zurück aus China, geplagt von einem gnadenlosen Jetlag, aber mit dem Kopf voller Eindrücke: Noway meldete sich direkt nach seiner Rückkehr vom League of Legends Worlds-Finale im Stream zurück. Was folgte, war keine gewöhnliche Session, sondern eine Achterbahnfahrt aus analytischer Brillanz, ungeschönter Enttäuschung und dem knallharten Kampf gegen die eigene Müdigkeit.
Schockierende Fehler auf der größten Bühne
Noch bevor es ins erste Spiel ging, musste Noway seine Fassungslosigkeit über das spielerische Niveau des Worlds-Finales loswerden. Für ihn war das Gesehene teilweise nicht zu erklären. Er analysierte messerscharf, wie mehrere Profis eine Leistung zeigten, die er als schockierend schlecht empfand.
“Die haben so um die Wette geimpt die drei. Das war wirklich unglaublich.”
Er zeigte sich fassungslos über fundamentale Fehler, wie einen Alistar, der blindlings in die Gegner läuft, oder einen AD-Carry, der seinen Flash nicht nutzt, um spielentscheidenden Fähigkeiten auszuweichen. Selbst die Leistung von Legende Faker war für ihn nicht frei von Kritik: “Wie kann es denn sein, dass Faker sein Sonjas und seine Rocketbelt zweimal vertauscht? Im Worlds-Finale! Was schaue ich mir denn an?” Seine Verwirrung über die Fehlerkette gipfelte in der einfachen, aber alles sagenden Frage: “Like, wie kann das passieren?”
Ein Stadion voller Zuschauer, aber ohne Fans
Doch nicht nur das Spielgeschehen sorgte für Kopfschütteln. Noways persönliche Erfahrung als Zuschauer vor Ort war von einer ganz anderen Art der Enttäuschung geprägt. Er beschrieb die Atmosphäre als die “lameste Crowd, die ich in meinem gesamten Leben gesehen habe.” Sichtlich frustriert schilderte er, wie Zuschauer direkt vor ihm dem Spiel keinerlei Aufmerksamkeit schenkten und stattdessen “permanent nur Bilder mit den Spielern im Hintergrund gemacht” haben.
Dass einige das Stadion sogar während der laufenden Partie verließen, weil sie das Interesse verloren, löste bei ihm pures Unverständnis aus. Sein emotionales Fazit, das die surreale Situation perfekt zusammenfasste: “Was ist das für eine Scheiße, Bruder?”
Der Jetlag-Lee-Sin: “Ich treffe überhaupt gar nichts”
Nach der ernüchternden Erfahrung stürzte sich Noway, trotz massivem Jetlag, direkt wieder in den kompetitiven Grind auf dem Super-Server. Doch die Müdigkeit forderte ihren Tribut. Im ersten Spiel mit Lee Sin kämpfte er sichtlich mit seiner eigenen Mechanik. Nachdem er mehrere Fähigkeiten verfehlte, entfuhr es ihm frustriert: “Ich treffe überhaupt gar nichts, eh. Holy Shit, ist das bad.”
Dennoch bewies er, dass Spielverständnis manchmal über pure Mechanik siegt. Trotz seiner durchwachsenen Leistung schaffte er es, das Spiel zu drehen und sein Team zum Sieg zu führen. Sein ironisches Fazit nach dem Sieg brachte den Kampf gegen den eigenen Körper perfekt auf den Punkt: “Zum Glück muss man als Lee nichts treffen, um zu gewinnen.”