Der monatelange Grind auf dem chinesischen Super-Server, eine Reise voller Höhen, Tiefen und unzähligen Spielen am Rande der Belastbarkeit, fand in diesem Stream sein dramatisches Finale. Während die letzten Stunden vor dem Rückflug verstrichen, spitzte sich die Jagd nach dem Challenger-Rang zu einem emotionalen Showdown zu, der alles abverlangte – und vielleicht zu viel forderte.
Das letzte Gefecht
Im letzten, entscheidenden Spiel des Marathons, von Noway selbst als „do or die“ bezeichnet, kulminierte die gesamte Anspannung der letzten Wochen. Trotz eines ungeliebten Matchups entwickelte sich die Partie zu einem ausgeglichenen „Banger“. Doch die entscheidende Wende ereignete sich in einem späten Teamkampf, eingeleitet durch einen von Noway als „absolut insane“ bezeichneten Kick des gegnerischen Lee Sin. Die darauf folgende Niederlage gegen den feindlichen Jayce ließ die aufgestaute Frustration in einem Moment roher Enttäuschung explodieren:
Junge, ey. Der hat alles in den Mund genommen. Der hat das gespielt wie der letzte Affe im Zoo. Und der kann das so spielen, oder was?
Dieser Ausbruch markierte nicht nur das endgültige Scheitern im Spiel, sondern ließ auch den Traum vom Erreichen des Challenger-Ranges in buchstäblich letzter Sekunde zerplatzen.
Der Stecker wird gezogen
Die Niederlage war besiegelt. Doch was dann folgte, war keine übliche Post-Game-Analyse, sondern ein abrupter und schockierender Schlusspunkt für das gesamte Projekt. Unmittelbar nach dem verlorenen Spiel verkündete Noway, dass er nicht nur aufgrund der Erschöpfung aufhören müsse, sondern durch eine Reihe unaufschiebbarer äußerer Umstände dazu gezwungen sei.
Er zählte die logistischen Zwänge auf, die eine Fortführung unmöglich machten: „Mein Visum läuft aus, mein Hotel ist ausgelaufen, mein Flug kommt.“ Diese Verkündung lieferte den endgültigen Schlusspunkt, wurde aber von einer beiläufigen, doch umso alarmierenderen Ankündigung überschattet: „Ich glaube, ich geh mal zum Arzt.“ Ein Satz, der die immense gesundheitliche Belastung der letzten Wochen für alle Zuschauer greifbar machte.
Ein schöner, zerplatzter Traum
In den letzten Minuten, als die Realität des Scheiterns einsickerte, fand Noway Worte, die die gesamte emotionale Reise auf den Punkt brachten. Er bezeichnete den Versuch, den Challenger-Rang zu erreichen, als einen „schönen Traum“. Besonders ergreifend war seine Analyse, wie haarscharf er am Ziel vorbeigeschrammt war, als er über ein unglücklich verlaufenes Spiel nachdachte:
Es hätte legit dieser eine Remake, wo wir in einer hard winning Position waren und die vorfaded haben, dieser eine Remake hätte gereicht.
Dieser Moment des „Was-wäre-wenn“ verdeutlichte, wie nah er seinem Ziel gekommen war. Seine abschließenden Worte fassten die immense Anstrengung und seinen Wunsch nach Erholung zusammen und bildeten einen tief emotionalen Abschluss, der die menschliche Seite hinter dem unerbittlichen Grind zeigte.
Ich habe mich zum Äußersten gepusht. Ich will einfach rasten, Leute.